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In Redzewo

DSCN0696 0700 panorama grossSamstag, 29. Mai: Der «Camping Echo» ist nur schwach besetzt, hat perfekte Sanitäranlagen, wie wir sie von *****-Plätzen in der Schweiz kennen, und eine DSCN0734 0737 panorama grosssehr gut englisch sprechende Besitzerin. Noch immer scheint die Sonne, wir können die P1010284 rot grossCampingstühle herausholen und den Rest des Tages mit Blick auf den See mit den vorbeiziehenden Segelbooten geniessen.

Nach dem Abendessen gemütlicher Spaziergang ins nahe gelegene Dorfzentrum mit Kirche, kleinem Lebensmittelgeschäft und zwei Restaurants, eines davon mit angeschlossenem kleinem Campingplatz. Später geniessen wir beim Abendschoppen die pittoreske Abendstimmung.

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Fahrradtour in die Umgebung

DSCN0728 grossSonntag, 30. Mai: Schon wieder resp. noch immer sonniges Wetter mit angenehmen 18°C. Zum ersten Mal auf dieser Reise können wir das Frühstück im Freien geniessen!

DSCN0741 0742 panorama gross DSCN0740 grossNach zwei Wochen im Auto endlich Gelegenheit, uns etwas körperlich zu betätigen. Eigentlich hatten wir vorgesehen, per Fahrrad rund um den See zu fahren und bei der Gelegenheit die vis-á-vis vom Campingplatz, auf der anderen Seeseite liegende grössere Stadt Gizycko zu besichtigen. Unser Platznachbar, ein Pole mit sehr DSCN0744 0745 panorama grossguten Deutschkenntnissen, rät aber dringend ab: ein Teil der Strecken sind Hauptstrassen, die etwas schmal sind und von den Weekendbesuchern aus den grossen Städten mit hohen Geschwindigkeiten befahren werden. Lebensgefahr. Er leiht uns aber eine detaillierte Karte der Masuren und schlägt darauf Radtouren auf Nebenstrassen und Feldwegen vor. Beim Wegfahren eilt die Tochter der Besitzerin herbei und fragt, ob wir noch eine Strassenkarte der Region ausleihen wollen. Das ist feiner Dienst am Kunden, und so etwas haben wir noch nie erlebt.

Wir geniessen zwei Stunden Fahrradfahren durch die schöne Landschaft, über nur schwache kurze Steigungen, durch

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DSCN0750 0752 panorama grosskleine Dörfer und an Bauernhöfen vorbei. Nur ein sandiger Waldweg fordert unsere Konzentration.

Wetter heute: sonnig bis leicht bewölkt, aber angenehm warm. Erst am späteren Abend und dann wieder in der Nacht kurze Regengüsse.

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DSCN0758 grossDSCN0753 grossWilczy Szaniec (Wolfsschanze)

Montag, 31. Mai: Heute ist nur eine kurze Reiseetappe vorgesehen. Relativ späte Wegfahrt Richtung Wilczy Szaniec (Wolfsschanze), wo man bestens auf Touristen eingerichtet ist: Kassenhäuschen, Parkplätze, Cafébars, Restaurant und Hotel (im ehemaligen deutschen Gästehotel), Campingplatz, aber auch ein Mannschaftstransporter der Wehrmacht für Rundfahrten, und schliesslich Verkaufsstand, an dem Besucher sich als deutsche Landser inkl. Helm verkleiden und auf einem alten Militärmotorrad mit Seitenwagen, mit Maschinenpistole im Arm, photographieren lassen können. Immerhin, die Nachfrage scheint nur gering zu sein..... Auf dem schwach belegten Parkplatz stehen vorwiegend Personenwagen mit polnischen Nummernschildern, die Reisebusse kommen hingegen aus Deutschland.

DSCN0757 gross P1010318 grossAuf dem Spaziergang durch den dichten Eichenwald sieht man dann die Trümmer der riesigen Betonbunker. Auf den ersten Blick könnte man sie mit natürlichen Felsen verwechseln, auf den zweiten Blick sieht man dann die verbogenen Betoneisenstücke in den Spalten. Was uns bisher nicht bekannt war: im Umkreis von 20 km gab es neun weitere verbunkerte Kommando-"Siedlungen" von anderen Dienststellen, wovon mindestens eine ebenfalls öffentlich zugänglich ist.

P1010270 grossÜber Nebenstrassen, teilweise Alleen, durch kleine Dörfchen, fahren wir in der leicht hügeligen Landschaft weiter Richtung Osten. Und hier kommen wir auch noch auf die Strasse mit der schlechtesten Fahrbahn, die wir bis jetzt erlebt haben: 3 km grobes Kopfsteinpflaster. Wir bewegen uns mit 15 - 20 km/h vorwärts, Geschirr und Besteck klappern ununterbrochen, die Strasse scheint unendlich lang zu sein. Dann aber wieder neuester Asphalt, und so sind wir schon nach kurzer Zeit im vorgesehenen «Camp Park Sonate» nahe beim kleinen Dorf Harsz (Haarschen) südlich von Wegorzewo. Die grosse Werbetafel an der Strasse ist vollständig in deutscher Sprache beschriftet, der Platzchef spricht gut deutsch, die Übernachtungspreise sind in Euro angegeben, es sind ausser unserem nur deutsche Fahrzeuge anwesend.

DSCN0765 0768 panorama gross DSCN0778 grossDer Platz ist zweigeteilt, Rezeption, Restaurant und Duschen in der Nähe der Strasse, die Campingwiese ca 8 Spazierminuten entfernt direkt am See. Dort ist auch das sich noch im Rohbau befindliche neue Sanitärgebäude mit Kaffeebar, aber die Toiletten sind bereits in Betrieb.

Nach der Installation war eigentlich vorgesehen, mit den Fahrrädern 4 km zum Lebensmittelgeschäft in Sztynort (deutsch Steinort) beim Schloss Lehndorff zum Einkaufen zu fahren. Ein kurzer Regenguss ändert aber unseren Plan, wir profitieren vom kleinen Restaurant am Platz und geniessen bei einem Bier polnische Bohnensuppe und gefüllte Kohlrouladen mit Bratkrtoffeln, das zu total 53 Zloti (ca 20 CHF) für 2 Personen.

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Die anderen Gäste verfolgen auf dem TV in der Ecke die ARD-Tagesschau. Und so erfahren wir nach zwei Wochen zum ersten mal, was in der Welt draussen resp. in Deutschland passiert.

Wetter heute: leicht bewölkt, etwas Sonne, am Abend kurzer Platzregen.

Heute zurückgelegte Strecke: 75 km.

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Im Westen der Masuren

Dienstag, 1. Juni: Während der Nacht hat es wieder geregnet, am morgen ist es aber trocken. Die Luft ist aber sehr feucht, der Himmel ist von einer Art Hochnebel bedeckt.

Auf dem Platz herrscht Aufregung, die Campeure stehen zusammen und diskutieren. Während der Nacht ist einem deutschen Paar das Boot mit Aussenbordmotor gestohlen worden, nur die Deckplane und das gekappte Sicherungsdrahtseil ist zurückgeblieben. Ob die zwei jungen Polen, die sich gestern beim Eindunkeln auf dem Steg herumgetrieben haben, etwas damit zu tun haben? Kurze Zeit später fährt die Polizei mit zwei Fahrzeugen und 7 Beamten an, wie im Krimi wird das ganze Ufer nach Spuren abgesucht. Offenbar wird der Vorfall sehr ernst genommen. Für das deutsche Paar, das eigentlich sechs Wochen Seeferien verbringen wollte, sind die verbleibenden vier Wochen "im Eimer".

Nachtrag vom 2. Juni: In Malbork treffen wir Campingplatznachbarn. Sie berichten, dass ein Suchtrupp von 20 Polizisten den ganzen See abgesucht und das gestohlene Boot im Schilf versteckt gefunden und dem Besitzer zurückgebracht habe. Ob sich ein schweizerisches Polizeikorps auch so für einen Feriengast eingesetzt hätte?

Wir beschliessen, zügig Richtung Ostsee weiterzuziehen, mit einer Zwischenetappe an einem See am westlichen Rand der Masuren. Dabei wollen wir versuchen, in einem grösseren Supermarkt Lebensmittel einzukaufen, damit wir am Abend jeweils unabhängig von allfällig nicht verfügbaren Restaurants sind. Da wir über Hauptstrassen fahren, kommen wir auch durch grössere Ortschaften resp. Städte. Am Stadtrand von Olsztyn dann ein Geschäft mit grossem Parkplatz. Während der Einfahrt dann das Schild «Höchstgewicht 2.5t», zu spät, wir sind schon auf dem Areal. Trotz unseren 3.5t Totalgewicht hinterlassen wir aber keine Fahrrillen.

DSCN0784 gross DSCN0782 grossDie Beschreibung im Campingplatzführer DCC 2010  für den Camping Nr. 247 in Kretowiny in der Nähe von Morag verspricht alles, was der Campierer von einem Platz erwartet. Am Eingang sind wir dann aber doch etwas überrascht: Rezeption nicht besetzt, nur ein Hinweis auf eine Telefonnummer, der Platz leer, kein einziger Besucher. Ist er überhaupt geöffnet? Ein etwas Deutsch sprechender Mann im Garten nebenan bestätigt, der Platz sei offen, wir sollten einfach eine Parzelle suchen und uns installieren, er würde den Platzwart benachrichtigen. Wir platzieren uns an einer Stelle, von der wir zwischen den hohen Bäumen Blick auf den angrenzenden See haben, und machen einen Rundgang: die Hecken sind zum Teil schon lange nicht mehr getrimmt worden, der Geschirrwaschbereich dieses Jahr noch nie gereinigt worden, aber die Elektroinstallationen scheinen zu funktionieren. Wir sind die einzigen Gäste, eine Nacht werden wir schon überleben.

DSCN0794 0797 panorama grossEin Abendspaziergang entlang dem Seeufer zeigt, dass sich die Region "im Aufschwung" befindet: viele ältere, aber auch viele ganz neue Ferienhäuschen säumen Ufer und Hang, die Gegend scheint ein beliebter Ort für Zweitwohnsitze zu sein.

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Wetter heute: bewölkt, kurze Platzregen, ab späteren Nachmittag trocken, immer ca 15°C.

Heute zurückgelegte Strecke: 178 km.

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Wegen des anhaltenden garstigen Wetters haben wir beschlossen, morgen via Elb-Kanal, Malbork (Marienburg) und Gdansk (Danzig) an die Ostseeküste weiterzuziehen. [mehr]